ERDKABEL FÜR DIE ENERGIEWENDE

BAUSTELLENBESUCH bei AMPRION

Erneuerbarer Strom, der durch Windanlagen auf hoher See entsteht, muss zunächst an die Küste und von dort aus weiter ins Landesinnere transportiert werden. Das stellt neue Anforderungen an das Übertragungsnetz: Für den erhöhten Transportbedarf müssen neue Leitungen realisiert werden - sowohl als Freileitung als auch als Erdkabel.

Die erforderlichen Baumaßnahmen sind zum Beispiel bei Amprion in mehrere Vorhaben und Projektabschnitte unterteilt: An das EnLAG-Vorhaben Nr. 2 von Ganderkesee (Landkreis Oldenburg, Niedersachsen) bis Wehrendorf (Landkreis Osnabrück, Niedersachsen) schließt sich das Vorhaben Nr. 16 an, das den nötigen Leitungsausbau für die Strecke von Wehrendorf über Lüstrigen bis nach Gütersloh in Nordrhein-Westfalen umfasst. Eine Besonderheit gibt es hier: Das EnLAG-Vorhaben Nr. 16 wurde vom Gesetzgeber im Jahr 2016 als Pilotprojekt für die Teilerdverkabelung ausgewiesen.

 

Teilerdverkabelung in Borgholzhausen

Mit Strömen kennen wir uns aus. Es ist aber unsere Erfahrung im Tiefbau, die uns Bauingenieure aus der Wasserwirtschaft für jene Kilometer Stromleitung, die als Erdkabel bei dem EnLAG-Vorhaben Nr. 16 um den urbanen Siedlungskern von Borgholzhausen gebaut werden, als Projektpartner von Amprion qualifiziert hat. 

Teilerdverkabelung in Borgholzhausen

Mit Strömen kennen wir uns aus. Es ist aber unsere Erfahrung im Tiefbau, die uns Bauingenieure aus der Wasserwirtschaft für jene Kilometer Stromleitung, die als Erdkabel bei dem EnLAG-Vorhaben Nr. 16 um den urbanen Siedlungskern von Borgholzhausen gebaut werden, als Projektpartner von Amprion qualifiziert hat. 

Sanfte Hügel mit 40% Steigung

Bevor wir die Bauarbeiten live besichtigen konnten, ging es steil bergauf! Das ist auch eine Herausforderung in diesem Projekt: die Kabeltrasse zieht sich über zwei „sanfte“ Hügel hinweg – den Riesberg und den Hengberg. Der Netzausbau in Borgholzhausen gehört zu einer Reihe von Pilotprojekten, bei denen die Auslösekriterien für die Prüfung einer Erdverkabelung angewendet werden dürfen, so dass bei einem positiven Ergebnis eine Höchstspannungsleitung auf technisch und wirtschaftlich effizienten Teilabschnitten als Erdkabel errichtet werden und den Bau von Freileitungen ergänzen kann. In diesem Fall hatten sich zum Beispiel die Stadt Borgholzhausen und eine Bürgerinitiative für eine Erdverkabelung ausgesprochen.

Sanfte Hügel mit 40% Steigung

Bevor wir die Bauarbeiten live besichtigen konnten, ging es steil bergauf! Das ist auch eine Herausforderung in diesem Projekt: die Kabeltrasse zieht sich über zwei „sanfte“ Hügel hinweg – den Riesberg und den Hengberg. Der Netzausbau in Borgholzhausen gehört zu einer Reihe von Pilotprojekten, bei denen die Auslösekriterien für die Prüfung einer Erdverkabelung angewendet werden dürfen, so dass bei einem positiven Ergebnis eine Höchstspannungsleitung auf technisch und wirtschaftlich effizienten Teilabschnitten als Erdkabel errichtet werden und den Bau von Freileitungen ergänzen kann. In diesem Fall hatten sich zum Beispiel die Stadt Borgholzhausen und eine Bürgerinitiative für eine Erdverkabelung ausgesprochen.

Die 4 km lange Erdkabeltrasse liegt in den Bereichen der alten Freileitung und ist im Wesentlichen 25 Meter breit und ca. 2 Meter tief. Das sind über 100.000 m3 bewegte Erde, also viel Verantwortung mit Blick auf die ökologischen Auswirkungen. Im Zuge der Planung wurde ein Bodenschutzkonzept entwickelt, um schon vor Baubeginn alle notwendigen Maßnahmen festzulegen, und damit Bodenfunktionen aufrechtzuerhalten bzw. nach Beendigung der Baumaßnahme wiederherzustellen.  

Die 4 km lange Erdkabeltrasse liegt in den Bereichen der alten Freileitung und ist im Wesentlichen 25 Meter breit und ca. 2 Meter tief. Das sind über 100.000 m3 bewegte Erde, also viel Verantwortung mit Blick auf die ökologischen Auswirkungen. Im Zuge der Planung wurde ein Bodenschutzkonzept entwickelt, um schon vor Baubeginn alle notwendigen Maßnahmen festzulegen, und damit Bodenfunktionen aufrechtzuerhalten bzw. nach Beendigung der Baumaßnahme wiederherzustellen.  

Bodenschutzkonzept

  • Der Erdaushub wird größtenteils vor Ort gelagert.
  • Die Bodenhorizonte werden nach Verlegung der Leerrohre wieder an derselben Stelle eingebracht.
  • Die Verlegung der Leerrohre erfolgt im Flüssigboden ohne zusätzliche Verschalung. 
  • Der Flüssigboden wird in Baustellennähe hergestellt.
  • Flüssigboden hat eine geringe Endfestigkeit und bleibt auch nach dem Abbinden und Erhärten gut lösbar: er lässt sich mit dem Spaten abtragen oder mit der Hacke lösen. 
  • Flüssigboden lässt sich pumpen und kann so in den Steilbereichen durch Pumpen verteilt werden.

Flüssigboden ist leider flüssig

Gräben in Hanglage mit Flüssigboden zu verfüllen ist ohne eine Verschalung gar nicht so leicht: nicht nur, dass der Boden den Berg hinabfließen möchte – die Leerrohre drohen zudem aufzuschwimmen. Gut, dass wir hier eine erfahrene Baufirma im Projektteam haben. Nach wenigen Tests waren die nötigen Hilfsmittel konzipiert und das Timing der Männer vor Ort perfekt abgestimmt: die eigens hergestellte Auftriebssicherung der Leerrohre verbleibt im Graben, bis der Flüssigboden gerade genug abgebunden hat. Dann werden die Stahlstreben entfernt, sodass zum Schluss nur Boden die Grube verfüllt.

Flüssigboden ist leider flüssig

Gräben in Hanglage mit Flüssigboden zu verfüllen ist ohne eine Verschalung gar nicht so leicht: nicht nur, dass der Boden den Berg hinabfließen möchte – die Leerrohre drohen zudem aufzuschwimmen. Gut, dass wir hier eine erfahrene Baufirma im Projektteam haben. Nach wenigen Tests waren die nötigen Hilfsmittel konzipiert und das Timing der Männer vor Ort perfekt abgestimmt: die eigens hergestellte Auftriebssicherung der Leerrohre verbleibt im Graben, bis der Flüssigboden gerade genug abgebunden hat. Dann werden die Stahlstreben entfernt, sodass zum Schluss nur Boden die Grube verfüllt.

Schreibtisch vs. Baustelle

Besuche vor Ort sind für unsere Ingenieure und Bauzeichner wichtig. Am Bildschirm und auf dem Papier verliert sich leicht der Blick für die Dimensionen, mit denen bei uns im Haus gearbeitet wird, und für die Herausforderungen, die auf uns während der Realisierung eines Projektes warten. Marius Graskamp – vor Ort verantwortlich für die Bauoberleitung – hat den Besuch auf der Baustelle in Borgholzhausen für uns möglich gemacht. Wir senden auch ein herzliches Dankeschön an Amprion.

Schreibtisch vs. Baustelle

Besuche vor Ort sind für unsere Ingenieure und Bauzeichner wichtig. Am Bildschirm und auf dem Papier verliert sich leicht der Blick für die Dimensionen, mit denen bei uns im Haus gearbeitet wird, und für die Herausforderungen, die auf uns während der Realisierung eines Projektes warten. Marius Graskamp – vor Ort verantwortlich für die Bauoberleitung – hat den Besuch auf der Baustelle in Borgholzhausen für uns möglich gemacht. Wir senden auch ein herzliches Dankeschön an Amprion.